Menü

Gertrud Kohli

survive

Werkbeschrieb
„Einfachheit ist das Ergebnis eines langen Prozesses, der mich schliesslich wieder zu meinen Ursprüngen zurückführte. Rückblickend sind die aus der Natur herausgeschälten Zeichen eine wiedergefundene Sprache aus der Kindheit – eine ständige Herausforderung, die frühen Eindrücke von den christlichen ornamentalen barocken Wand- und Deckenmalereien unserer Stube aus dem Jahr 1790 in eine zeitgemässe Sprache zu übersetzen, die auf die komplexe Welt des 21. Jahrhunderts reagiert.“

Zur Person
*1945 in Vaduz, seit 1976 freischaffend in Ruggell, FL.
Meine Liebe zur Malerei entfachte schon als Kind daheim in der Stube, wo ich über die christlichen Wand- und Deckenmalereien staunte. Sie hinterliessen Spuren und schon früh wusste ich: Kunst ist das Ziel und nur auf Umwegen erreichbar. 1963 reiste ich mit 150 $ nach Amerika. Was mich damals in den 2 Jahren Kunstschule und Museen Philadelphias und New Yorks erwartete, übertraf alles. Es war die lehrreichste Zeit mit Kunst, Theater und Musik, während es in Liechtenstein kein Kunstmuseum, kein Theater, keine Bibliothek, keine Galerie, keine Musik- und Kunstschule gab. Und dann, 1965 in die Enge Liechtensteins zurück – da war St.Gallen – für Weiterbildung und Bern mit meiner Familie, wie eine Öffnung, Wo ich die zeitgenössische Kunst in der Kunsthalle Bern, damals kuratiert von Harald Szeemann, verfolgte. Erneute Rückkehr nach Liechtenstein, ohne Liechtensteiner Pass, ohne Frauenrechte, da entstanden nebst meiner künstlerischen Arbeit, Werden und Vergehen im Zyklus der Jahreszeiten zahlreiche Bilder und Projekte als direkten Ausdruck der politisch kulturellen Auseinandersetzung.1980–2001: Schutzgebiet, Riet; Frauenstimmrecht,Gleichmass-Gleichgewicht; Verlust der Staatsbürgerschaft,Aus Liebe Fremd; Verwundung und Zuflucht, Tücher des Lebens.

artnet.li