Roland Blum
Poetry of Silence X-2
Werkbeschreib
Das Symbol des Kreuzes hat von seiner magischen Kraft bis heute nichts verloren. Über Jahrhunderte hinweg steht es für Solidarität – es beschütze Menschen vor Krankheiten, Ihre Häuser vor Dieben und ihre Gräber vor bösen Geistern. Und heute ? Schon die Gestalt des Kreuzes selbst erregt Anstoss – ganz unabhängig von ihrer religiösen Bedeutung. Das fängt schon im Strassenverkehr an: Die Kreuzung hält uns auf – mahnt zur Vorsicht. Wir mögen es nicht wenn etwas unsere Pläne durchkreuzt. Die Furcht vor dem Kreuz setzt sich fort in unserer Kommunikation: Sich einem „Kreuzverhör“ zu unterziehen oder gar ins öffentliche Kreuzfeuer zu geraten – klingt nicht sehr reizvoll. An der Kreuzgestalt haben wir sowohl unsere räumlichen ( 4 Himmelsrichtungen) als auch unsere zeitlichen ( 4 Jahreszeiten) Orientierungssysteme ausgerichtet. Ein Kreuz trennt die Welt in eine Horizontale und eine Vertikale und beschreibt damit ihre Gegensätze. Anfang und Ende. Was dabei häufig vergessen wird: Das Kreuz trennt nicht nur, es vereint auch. Und zwar genau in der Mitte.
Werkangaben
Poetry of Silence ist eine fortlaufende Arbeit abstrakter Wüstenfotografie. Sämtliche Arbeiten bestehen aus Luftaufnahmen die mit einer hochauflösenden Kamera aus ca 1200-1500 Meter Höhe in der Wüste Namib realisiert wurden. Poetry of Silence X-2 entstand im Nordwestlichen Teil der Namib. Der Name Namib stammt aus der Nama-Sprache und bedeutet „Leerer Platz“, oder „Ort, wo nichts ist“. Die Namib ist mit einem Alter von rund 80 Millionen Jahren die älteste Wüste der Welt und zugleich einer der unwirtlichsten Orte des Planeten, bei Tagestemperaturen deutlich über 50 °C und Nachttemperaturen von unter 0 °C.
„Auf den ersten Blick scheint die Wüste ein karger extrem trostloser Ort zu sein. Wer aber die Geduld hat und sich völlig darauf einlässt, dem öffnet sich die Wüste als eine der spektakulärsten Landschaften mit einer unglaublichen Palette an Farben, Formen und Strukturen und einem einzigartigen Licht.“ Roland Blum
Ab 4. September werden zum ersten Mal in Liechtenstein ausgewählte Werke aus der fortlaufenden Arbeit „Poetry of Silence“ Im Rahmen einer Ausstellung in der Stein Egerta zu sehen sein.
Zur Person
Seit meinem 10. Lebensjahr befasse ich mich mit Fotografie. Mein Vater führte mich in die Welt der analogen Fotografie ein. So wurde ich bereits früh mit manueller Lichtmessung, Tiefenschärfe, Belichtung und Entwicklung vertraut. In dieser Anfangszeit habe ich erste Erfahrung mit Abstrakter Fotografie im Bereich Makrofotografie gesammelt. Neben meinem musikalischen Werdegang begleitete mich die Fotografie ständig und zunehmend. Aus zeitlichen Gründen nahm mein musikalisches Engagement ab und ich intensivierte meine Fotografische Arbeit. Die letzten Jahre habe ich mich ausschliesslich nur noch mit Fotografie befasst und jede mir zu Verfügung stehende Zeit fotografisch genutzt. Seit 2017 besteht 80% meiner fotografischen Tätigkeit aus Luftaufnahmen im landschaftlich abstrakten Bereich: